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Bouldern und Klettern mit Kindern

Kind klettern mit Helm an Fels

Du kletterst oder boulderst selber schon länger und möchtest deinen Nachwuch auch gerne an den Sport heranführen? Oder Freunde deines Kindes bouldern und dein Kind möchte nun auch mal klettern? In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du Rund um das Thema Bouldern und Klettern mit Kindern wissen musst. Wir gehen darauf ein, wann der optimale Start dafür ist und verraten dir, worauf du achten solltest, damit dein Kind sicher an der Wand unterwegs ist. Wusstest du übrigens, dass Bouldern und Klettern bei Kindern diverse positive Auswirkungen auf die physische, psychische und soziale Entwicklung hat? Erfahre dazu mehr unter dem Abschnitt “Was lernen Kinder beim Klettern?”.

Ab welchem Alter können Kinder Bouldern und Klettern?

Kinder können ab dem Moment, ab dem sie sich eigenständig und aus eigener Motivation anfangen an Sachen hochzuziehen behutsam an das Klettern oder Bouldern herangeführt werden. Im Alter von unter drei Jahren haben Kinder noch keine vollkommen ausgereifte Motorik für echtes Klettern. Ab dem Alter von drei Jahren hat sich bei Kindern die Augen-Hand-Koordination bereits stabil entwickelt. Kinder klettern intuitiv auf Dinge rauf. Sei es der Stuhl am Küchentisch oder das Klettergerüst im Kindergarten. 

Was eignet sich besser für Kinder: Bouldern oder Klettern?

Generell fängt man mit Kindern an einer Boulderwand an zu Klettern. Kinder sollen sich ausprobieren können und ganz ohne Zwang spielen.und. Sie entdecken und lernen spielerisch und agieren oft “sprunghaft”. Bouldern kommt dem natürlichen Verhalten des Kindes entgegen und ist für (kleine) Kinder daher besser geeigneter als Seilklettern. Wenn Kinder schon etwas Erfahrung haben und motiviert sind zu klettern, spricht nichts gegen das Seilklettern. Eltern sollten allerdings bedenken, dass Kinder noch keinen richtigen Ehrgeiz haben und sich nicht so lange auf eine Sache konzentrieren können, daher kann es sein, dass das Kind mitten in einer Route keine “Lust” mehr hat. Hier sollten Eltern nachsichtig mit ihrem Kind sein und keinen Zwang ins Klettern bringen, denn Kinder sollen den Spaß am Klettern behalten und keinerlei Druck verspüren. Eltern können ihre eigenen Kinder meist am besten Einschätzen und sollten sich mit dem Bouldern und Klettern immer am Entwicklungsstand des Kindes orientieren. 

So viel kostet Bouldern und Klettern für Kinder

Der Eintritt ist genau wie für Erwachsene von Halle zu Halle unterschiedlich. Manche Hallen Staffeln die Preise in Babys (meist kostenlos), Kleinkinder, Kinder und Jugendliche. Du kannst mit Eintrittspreise von 4-7€ für Kinder rechnen. Sollte dein Kind keine Ausrüstung haben, kommt noch einmal eine Leihgebühr für Schuhe und ggf. einen Gurt hinzu. Hier kannst du noch einmal von 2,50€-4€ ausgehen. Es ist nicht zwingend nötig Schuhe zu leihen, denn die meisten Boulderhallen gestatten Kinder auch den Zugang mit (sauberen!) Turnschuhen oder Gymnastikschuhen. Sollte dein Kind regelmäßig Bouldern empfehlen wir dir unbedingt ein paar Kletterschuhe zu kaufen, denn diese bieten den nötigen Halt und Stabilität für den Fuß. Wir haben dir im Abschnitt Boulderschuhe für Kinder gute Kletterschuhe für Kinder zusammengestellt. 

So sicher ist Bouldern und Klettern für Kinder

Klettern und Bouldern ist ein sicherer Sport, auch für Kinder. Vielleicht hast du etwas Sorge, dass das Verletzungsrisiko beim Klettern und Bouldern besonders hoch ist? Wir klären dich über die Risiken auf und zeigen dir wie Klettern und Bouldern auch für Kinder sicher ist.

Gefahren beim Klettern mit Kindern

Bouldern – Das Fallen: 

Richtig zu fallen ist das Wichtigste, was dein Kind von Anfang an lernen sollte. Da es beim Bouldern keine Sicherung gibt und die Wände nur auf Absprunghöhe sind, ist es besonders wichtig, dass dein Kind lernt, wie man durch richtiges Aufkommen und Abrollen Verletzungen vermeidet. 

So fällt dein Kind richtig und kann so Verletzungen vermeiden:

Klettern und Bouldern – Spotten:

Wie bei Erwachsenen, sollte eine Person dabei sein, die das Kind spotten kann. Dabei wird die Person, die bouldert, mit dem Armen abgesichert, dass sie im Falle eines Sturzes auf gut auf der Matte landet. Dabei geht es nicht darum, die fallende Person aufzufangen, vielmehr soll verhindert werden, dass man nicht neben der Matte aufkommt (vor allem draußen) und ermöglicht werden, dass kein Überschlag oder Aufprall mit dem Kopf passiert.
Wenn du dich darüber hinaus für das Thema Fallen beim Bouldern interessierst, können wir dir das Buch Fallschule vom Geoquest Verlag ans Herz legen:

Bouldern – Zusammenstöße:

Eine Gefahr, die in Boulderhallen lauert ist der Zusammenstoß von einer stürzenden Person und einem Sportler, der zu dicht an der Wand am Boden steht. Daher müssen Eltern sich natürlich erst einmal selber richtig und umsichtig verhalten und darüber hinaus noch für die Sicherheit ihres Kindes sorgen. Je früher ein Kind dafür sensibilisiert wird, sich sicher und verantwortungsvoll in der Halle zu bewegen, desto besser. Das bedeutet in Detail folgendes:

  • nicht in den Kletterbereichen (auf den Matten) rennen
  • wenn jemand bouldert, nicht darunter durch laufen
  • beim Bouldern Abstand zu den nächsten Sportlern halten

Bouldern und Klettern – Fehlendes Aufwärmen:

Nicht nur Erwachsene, auch Kinder sollten sich richtig aufwärmen und das geht super mit ein paar Übungen, wie Hampelmänner oder “Schwimmen” auf dem Hallenboden. Sei einfach etwas kreativ und bringe deine und die Muskulatur deines Kindes auf Betriebstemperatur. Richtiges Aufwärmen ist der beste Schutz gegen muskuläre Verletzungen und abschließendes Dehnen sorgt zudem für entspannte und geschützte Muskeln nach dem Sport.  

Bouldern – Abspringen:

Du und dein Kind sollten am besten das Abspringen vermeiden, denn jeder Sprung birgt die Gefahr sich zu verletzen. Bringe deinem Kind am besten von Anfang an bei wieder herunterzuklettern, sollte es sich nicht vermeiden lassen, sind kontrollierte Absprünge natürlich erlaubt. Achte dabei auf die richtige Landung und ein sicheres Abrollen. Übe mit deinem Kind am besten immer mal wieder bewusst Stürze und das richtige Abrollen, um im Erstfall die nötigen Skills abrufen zu können.

Regeln beim Bouldern und Klettern

Aus den Gefahren ergeben sich natürlich automatisch Regeln. Hierbei ist wichtig zu sagen, dass es sich nicht um Empfehlungen oder gut gemeinte Ratschläge handelt, denn für sicheres Klettern und Bouldern für alle ist es unerlässlich, dass alle, ja auch Kinder, sich an Regeln halten. 

Der DAV hat ein Hallen-Regeln für Boulder- und Kletterhallen definiert. Diese hängen auch in allen DAV Kletterhallen. In privaten Boulder- und Kletterhallen gelten die gleichen Regeln, auf die ihr beim ersten Hallenbesuch hingewiesen werdet.

Hallenregeln Bouldern Klettern DAV

Welche Ausrüstung brauchen Kinder zum Bouldern?

Um mal beim Bouldern reinzuschnuppern benötigt dein Kind nicht viel, wichtig ist, dass dein Kind in seiner Kleidung viel Bewegungsfreiheit hat. Dazu sollte dein Kind saubere Sportschuhe oder Gymnastikschuhe tragen. Wenn dein Kind regelmäßiger Bouldern geht, lohnt sich ein Schuhkauf. Aus Hygienischen Gründen ist das Barfuß bouldern in den meisten Hallen untersagt. 

Boulderschuhe für Kinder

Bei Boulderschuhen für Kinder gibt es große Unterschiede, nicht nur preislich, daher haben wir haben dir drei Modelle herausgesucht, die wir dir gerne genauer vorstellen möchten: 

Wie bei Erwachsenen, ist es für Kinder wichtig, dass der erste Schuh keine starke Vorspannung aufweist. Er sollte eine enge aber trotzdem angenehme Passform haben, welche dem Fuß ermöglicht die Zehen aufzulegen.

LA SPORTIVA Kids Stickit Boulder- und Kletterschuh für Kinder

Dieser Kletterschuh besteht aus Leder und synthetischem Anteil. Der LA SPORTIVA Kids Stickit wird sich noch ein wenig weiten und deinem Kind einen hohen Komfort bieten. Zudem hat der Schuh eine Schnürung, die jedoch mit einem Klettverschluss geschlossen wird und somit kinderleicht zu bedienen ist. Durch eine Schlaufe an der Ferne fällt das an und ausziehen besonders leicht und dein Kind kann es von Anfang an selbständig machen. LA SPORTIVA ist ein sehr guter Hersteller, der jahrzehntelange Erfahrung im Outdoor und Kletterbereich, insbesondere bei Kletter- und Boulderschuhen, vorzuweisen hat. 

LA SPORTIVA Kids Stickit
  • Verfügbar von Größe 25-35
  • Farben: Grün/Gelb und Rot
  • Material: Leder
  • Fussform: Normaler Fuss
  • Sohle: FriXion RS
  • Sohlendicke: 3,5mm

RED CHILI - Kids Crocy Boulder- und Kletterschuh für Kinder

Für Kinder mit schmalem Fuss empfehlen wir den RED CHILI Kids Crocy. Dieser hat wie der La Sportiva Tarantula einen großen Klettverschluss und lässt sich mit einer großen Halteschlaufe kinderleicht an- und ausziehen. Ein großer Pluspunkt bei diesem Schuh: Durch einen extra Einsatz im Fussbereich wächst der Schuh mit und kann von deinem Kind länger getragen werden. Wir finden das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern ist zudem ressoucensparend und nachhaltig. Daher: Unser Favorit und Daumen hoch für RED CHILI Kids Crocy Boulderschuh für Kinder.

RED CHILI - Kid's Crocy - Kletterschuhe
  • Verfügbar von Größe 27-36
  • Farben: Grün/Schwarz
  • Fussform: Normaler Fuss
  • Sohle: extra weich und flexibel
  • wächst mit

Kletterschuhe für erfahrene Kinder

Dein Kind ist schon länger dabei, besucht schon einige Zeit einen Kletterkurs und macht sogar bei kleinen Wettkämpfen mit? Dann lohnt es sich, die Auswahl des Kletterschuhs anzupassen.

LA SPORTIVA Tarantula junior - Boulder- und Kletterschuh für Kinder

Der LA SPORTIVA Tarantula junior ist nicht nur als Kinderschuh sehr beliebt, auch im Erwachsenenbereich zählt der Tarantula zu den meistverkauften Kletterschuhen überhaupt. Dieser super Allround-Kletterschuh bietet viel Grip und zudem einen hohen Komfort. Durch die Anziehschlaufen und den Klettverschluss ist das rein- und rausschlüpfen sehr einfach. Der Verschluss ist hier nochmal robuster als beim La Sportiva Stickit und verspricht ggf. eine längere Haltbarkeit der Schuhe.

LA SPORTIVA - Kid's Tarantula JR - Kletterschuhe
  • Verfügbar von Größe 26-36
  • Farben: Gelb/Schwarz
  • Material: Leder
  • Fussform: Normaler Fuss
  • Sohle: FriXion Black
  • Sohlendicke: 4mm

Welche Ausrüstung brauchen Kinder zum Klettern?

Klettern ist, nicht nur für Kinder, kostenintensiver als Bouldern. Zum Bouldern brauchst du nur ein paar Schuhe und etwas Chalk. Beim Klettern sieht das schon ganz anders aus. Für eine Grundausstattung für den indoor Bereich (toprope) brauchst du (und dein Kind): Kletterschuhe, einen Klettergurt, ein Sicherungsgerät und Chalk. Wir stellen dir hier tolle Modelle für Kinder vor und verraten dir, welche Produkte wir für unsere Kinder gekauft haben.

Kletterschuhe für Kinder

Kinder, sowie Erwachsene Einsteiger können sowohl zum Klettern, als auch zum Bouldern die selben Schuhe verwenden. Dein Kind braucht am Anfang definitiv nicht mehrere paar Schuhe., bedenke, dass die Füße deines Kindes eh schneller wachsen als die Schuhe den Geist aufgeben. 

Die im vorherigen Abschnitt vorgestellten Boulderschuhe eignen sich für Kindern zum Klettern ebenfalls hervorragend. Ergänzend möchten wir dir noch den OCUN Kids rival Kletterschuh vorstellen, der der einzige Schuh in unserer Auswahl ist, der sich explizit an ältere/ sehr gut kletternde/ bouldernde Kinder richtet. Sollte dein Kind nur ab und zu klettern oder gerade erst angefangen haben, greife bitte auf einen neutralen Schuh mit normaler Passform zurück. 

OCUN - Kids rival Kletterschuh für Kinder

Der OCUN Kids rival ist ein Kletterschuh für amibitionierte und sehr gut kletternde Kinder. Der Schuh ist ab Größe 26 erhältlich und richtet sich nicht an Kleinkinder. DIe leichte Vorspannung und der leicht asynchrone Schnitt gibt deinem Kind einen die Möglichkeit gut und zielgerichtet und auch kleine Tritte sauber anzutreten und gibt dank der CAT RUBBER 1.5 Sohle einen guten Grip. Der Bereich der Ferse und und Fussspitze ist extra dick gummiert und bietet daher auch bei Hooks genügend Grip und Schutz.

OCUN - Kid's Rival - Kletterschuhe
  • Verfügbar von Größe 26-36
  • Farben: Gelb/Schwarz
  • Material: Leder
  • Fussform: Normaler Fuss
  • Sohle: FriXion Black
  • Sohlendicke: 4mm

Klettergurt für Kinder

Es gibt verschiedene Klettergurte für Kinder, die sich in der Funktionalität und dem Aussehen stark unterscheiden. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen Hüftgurt und Komplettgurt. 

Der Komplettgurt für Kinder ist der optimale Einsteigergurt, wenn dein Kind gerade anfängt zu klettern und leichter als 40kg ist, greife unbedingt zu diesem Gurt. Dieser hat den großen Vorteil, dass der ganze Körper deines Kindes sicher im Gurt sitzt. Bei einem Sturz ins Seil besteht nicht die Gefahr, dass dein Kind nach hinten überkippt. Durch den relativ großen Kopf (im Verhältnis zum gesamten Körper) haben Kinder einen anderen Körperschwerpunkt, der beim Klettern auch der Anseilpunkt genannt wird. Dieser liegt bei Kleinkindern höher als bei Erwachsenen. Der Komplettgurt für Kinder kommt diesem Umstand entgegen, denn der Anseilpunkt liegt hier auf Brusthöhe und schließt zudem ein Durchrutschen komplett aus.

Edelrid - Kid’s Fraggle III Komplettgurt

Der Kinds Fraggle Komplettgurt III ist der perfekte Einsteigergerät. Er war der erste Klettergurt meiner Tochter und ich kann ihn aus voller Überzeugung sehr empfehlen, denn auch für schmale Kinder ist der Fraggle ein gut sitzender Gurt, der maximale Sicherheit bietet. Das einfache an- und ausziehen ist ein zusätzlicher Pluspunkt. Der Gurt ist zudem ein echter Mitwachsgurt, denn der Gurt hat zwei verschiedene Anseilpunkte. Meine Tochter hatte die XXS Version zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr (für schmale Kinder), anschließend sind wir auf die XS Version umgestiegen. Der Gurt ist sehr angenehm gepolstert und schnürt nirgends ein, daher kann ich ihn wirklich aus vollster Überzeugung und mehrjährigem Einsatz wärmstens empfehlen. 

Wir hatten den Kids Fraggle III nicht nur zum Indoorklettern, sondern haben ihn auch outdoor zum Sportklettern genutzt. Dadurch wurde er wirklich viel genutzt und ich kann sagen, dass es über die Jahre kaum Abnutzungserscheinungen gab und die Qualität super ist.

Größe XXS XS
Brustumfang 45 - 55 cm 50 - 60 cm
Beinumfang max. 37 cm max. 48 cm

Der Hüftgurt ist ein Klettergurt, der über der Hüfte endet. Er entspricht dem normalen Klettergurt für Erwachsene. Die Funktion ist ebenfalls mit dem Klettergurt für Erwachsene identisch. Lediglich die Größe unterscheidet sich. Hüftgurte werden für etwas größere Kinder und/ oder fortgeschrittene Kinder empfohlen. Ab ca. 10 Jahren kannst du über einen Hüftgurt für dein Kind nachdenken. Bitte berücksichtige immer den körperlichen Entwicklungsstand und entscheide dich bei Unsicherheit immer für einen Komplettgurt. Dieser ist der sicherste Gurt für dein Kind.

Edelrid Kid’s Finn - Klettergurt

Der Kid’s Finn Klettergurt ist ein top Klettergurt für ältere Kinder und Jugendliche. Die Verarbeitung ist (wie bei allen Edelrid Produkten) absolut hochwertig. Der Rückenbereich und beide Beinschlaufen sind gepolstert, sodass der Gurt zu keiner Zeit eingeschnürt. Auch wenn dein Kind eine kleine Verschnaufpause im Seil macht oder ins Seil fällt, sitzt der Gurt zu keiner Zeit unangenehm. 

Die Beinschlaufen sind sehr klein einstellbar, sodass auch große-schmale Kinder optimal gesichert sind. Der Kid’s Finn Klettergurt hat (im Gegensatz zu anderen Klettergurten für Kinder) an der Seite extra Schlaufen. So kann auch der erste Vorstieg am Fels gemeistert und dein Kind kann sowohl einen Chalkbeutel als auch Expressschlingen daran befestigen. Der Kindergurt steht dem eines Erwachsenen in nichts nach und unterscheidet sich eigentlich nur in der kleineren Größe. Alle Funktionen, die auch ein Klettergurt für Erwachsene hat, kann der Kid’s Finn vorweisen. 

Der Gurt ist, wie auch der Edelrid Kid’s Fraggle III Komparktgurt in den Größe XXS und XS erhältlich.

Größe XXS XS
Brustumfang 40 - 60 cm 50 - 70 cm
Beinumfang 30 - 40 cm 35 - 45 cm

Möglichkeit von separatem Brust- und Hüftgurt

Die Möglichkeit von separaten Brust- und Hüftgurt wollen wir vollständiger Weise erwähnen, empfehlen diese Kombination jedoch aus Sicherheitsgründen nicht. Wir würden unserem Kind, bis es wirklich ausreichend groß, kompakt und technisch gut klettert keinen Hüftgurt oder Hüft-/Brustgurt Kombination kaufen.

Kletterhelm für Kinder

Kletterhelme sind nicht nur für Kinder wichtig und ehrlich gesagt sieht man viel zu selten Kinder und Erwachsene mit Helmen klettern. Wir möchten uns davon auch gar nicht freisprechen, denn es ist wahrscheinlich das selbe Phänomen wie mit Fahrradhelmen: Die Klugen tragen Sie und alle anderen wissen, dass sie einen Helm tragen sollten und machen es doch nicht. Kann man fürs Klettern genauso stehen lassen, denn sowohl für Kletterer, als auch sichernde Person ist ein Helm ratsam. Wenn ihr draußen am Feld unterwegs seid können immer wieder lose Steine abgehen und die sichernde Person treffen. Meiner Tochter habe ich den Helm auch angezogen, wenn wir nah am Fels gesessen haben und andere Leute um uns herum geklettert sind.

Zudem ist draußen im Vorstieg der Abstand der Haken sehr viel größer als in der Halle. Durch die größere Fallhöhe sind Stürze meist unkontrollierter. Schützt euren Kopf und den eurer Kinder, wer schon mal mit dem Kopf an die Felswand (oder Hallenwand) geknallt ist, weiß wovon ich rede. 

Die Auswahl der Kletterhelme für Kinder ist leider noch nicht riesig. Edelrid bietet tolle Helme , auch für Kinder wie z.B. den EDELRID – Kids Shield II. Diesen Kletterhelm für Kinder können wir uneingeschränkt empfehlen.

Sicherungsgerät für Kinder

Es gibt keine speziellen Sicherungsgeräte für Kinder. Jedoch gibt es Sicherungsgeräte auf dem Markt, die eher für Kindern geeignet sind als andere. Zunächst ein kleiner Überblick der Sicherungsgeräte, die für Kinder geeignet sind und welche eher nicht infrage kommen. Natürlich spielt das Alter und die Erfahrung eine große Rolle, jedoch sind Kinder von Natur aus noch unaufmerksamer und lassen sich u.U. leichter ablenken, als Erwachsene. Bei der Entscheidung für ein Sicherungsgerät, welches Kinder selbstständig bedienen können sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden :

  • leichte und intuitive Handhabung
  • einfache Dosierung beim Ablassen 
  • leichtes Seilnehmen und herausgeben

Nicht alle Sicherungsgeräte sind für Kinder geeignet, ganz unabhängig von Alter und Erfahrung. Sicherungsgeräte, die wir Kindern anvertrauen, sollten zudem vor allem leicht und intuitiv bedienbar sein, müssen wir selber (als Erwachsener) erst überlegen wie jetzt genau das Seil einzulegen ist, ist es nicht für Kinder geeignet. Zudem sollte das Sicherungsgerät eine einfache Dosierung beim Ablassen gewährleisten. Ist das Sicherungsgerät ohne Kraft bedienbar? Dynamische Sicherungsgeräte wie die Tube oder Abseilachter scheiden für uns aus, da es keinen zusätzlichen Sicherungsmechanismus gibt.

Das Grigri+ von Petzl Sicherungsgerät

Für den Anfang empfehlen wir euch, euer Kind nur mit dem Grigri+ sichern zu lassen, denn es hat eine Bremsunterstützung und einen Anti-Panik-Hebel. Zudem hat das Grigri+ die einzigartige Funktion, dass sich einstellen lässt ab wann das Seil “zu” macht. Ihr könnt das Sicherungsgerät also nochmal individuell einstellen, was wir im Hinblick auf unsere Kids super praktisch finden.

Mammut Smart Sicherungsgerät

Das Mammut Smart Sicherungsgerät zählt zu den Autotubern, was bedeutet, dass das Smart ohne zusätzliche Hebel oder andere bewegliche Teile auskommt. Das Smart sticht durch das intuitive Handling direkt ins Auge, daher finden wir, dass das Smart ein super Sicherungsgerät für Kids ist, die schon Erfahrung mitbringen. Das neue Smart 2.0 bietet zudem eine noch bessere Bremswirkung. Das Sicherungsgerät ist so konzipiert, dass es auch bei einer relflexartigen Bewegung der Hände zum Körper weiterhin zuverlässig funktioniert und nicht “aufmacht”. Da das Sicherungsgerät (übrigens wie auch das Grigri+) sowohl für Toprope, als auch Vorstieg super funktioniert ist es wirklich ein Sicherungsgerät für die ganze Familie. Sie ersten Generationen beider Sicherungsgeräte hatte noch Stärken beim Seil geben (Vorstieg) oder beim Seil nehmen (Toprop). Die Nachfolgermodelle schneiden in beiden Disziplinen sehr gut ab. 

Wir können euch daher beide Geräte aus vollster Überzeugung empfehlen!

Das Ohm als Sicherungsgerät für Eltern und Kinder

Das Ohm ist ein Gerät, welches von Edelrid für Kletterpartner mit einem großen Gewichtsunterschied. Es eignet sicher also auch gut für eine Seilschaft, die aus einem Erwachsenem und Kind besteht. Das Ohm wird, anstelle der ersten Expressschlinge mit dem Seil eingehängt und dient als Vorschaltwiderstand.

Wichtig: Es ersetzt nicht das Sicherungsgerät, welches die sichernde Person bedient.

Sollte es zu einem Sturz kommen, bremst das Ohm, sodass die Sturzkraft nur noch in abgeschwächter Form bei der Sicherungsperson ankommt und diese nicht in die Wand gezogen wird.

Chalkbag für Kinder

Auch die kleinen Klettermäuse haben schon mit schwitzigen Händen zu kämpfen, denn das ist nichts, was erst im Alter dazukommt. Daher macht es durchaus Sinn auch Kindern Chalk anzubieten, damit die Kids von Anfang an einen sicheren Halt an der Wand haben. Zudem finden unsere Kinder es auch einfach toll, da Mama und Papa das ja auch nutzen. Unsere Tochter wollte natürlich auch gerne einen eigenen Chalkbeutel haben. Leider gab es bei uns im Geschäft nicht sonderlich schöne Chalkbeutel für Kinder. Nach kurzer Recherche habe ich dann folgende gefunden, die ich euch hier zeigen möchte. Meine Tochter war begeistert und vielleicht ist ja auch der erste eigene Chalkbeutel für dein Kind dabei?

Was lernen Kinder beim Klettern?

Bevor ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe, war mir zwar schon ungefähr klar, dass Klettern irgendwie positiv für Kinder ist, aber wie viele Bereiche der kindlichen Entwicklung angesprochen werden, war mir weniger bewusst und hat mich sehr positiv überrascht. 

Förderung der Motorik und Bewegungsapparat

  • Hand-Augen Koordination
  • Umsichtig sein und sich kontrolliert auspowern
  • gezielte, dennoch kraftvolle Bewegungen
  • Bewegungskreativität
  • Bewegung macht Spaß 
  • allgemeine Motorik

Kinder haben erst ab ca. 3 Jahren eine eigene Hand-Augen-Koordination. Die frühkindliche Erfahrung im Kletter- bzw. Boulderbereich fördert auf natürliche und spielerische Art und Weise den Drang von Kindern diese Fähigkeit zu erlernen und zu festigen. Kinder haben das Bedürfnis sich zu Bewegen und auszupowern. Dieser natürlichen Neigung kann beim Bouldern und Klettern nachgegangen werden. Wenn die Kinder schon länger dabei sind, lernen sie zudem, dass vor allem kraftvolle und kontrollierte Bewegungen vorteilhaft sind und unkontrollierte Bewegungen nachteilhaft sein können. Dadurch lernen sie spielerisch sich selbst zu kontrollieren und ihre Kraft gezielt einzusetzen. 

Manche Griffe oder Tritte können nur erreicht werden, indem man eine hohe Bewegungskreativität aufbringt. Kindern lernen beim Bouldern und Klettern zudem einen festen und sehr sicheren Tritt, der im Alltag auch hilft Unfälle durch Stolpern und Umknicken zu minimieren. Allgemein kann man sagen, dass Bouldern und Klettern Spaß an der Bewegung fördert und wenn wir bedenken, dass etwa jedes sechste Kind in Deutschland übergewichtig oder adipös ist, ist Bewegung sicherlich ein sehr gutes Gegenmittel.

Förderung von sozialer Kompetenz

Auch wenn Bouldern und Klettern kein klassischer Teamsport (wie Fussball oder Handball) ist, gibt es in jeder Boulder- und Kletterhalle Kurse für Kinder. In der Gruppe werden Übungen gemeistert und aufeinander Acht gegeben. Die Kompetenz für andere Verantwortung zu übernehmen, indem gespottet oder gesichert wird, wird Kindern ganz spielerisch näher gebracht. Erfolge werden in der Gruppe gefeiert und von seiner Gruppe bei Misserfolg weiter motiviert und aufgebaut zu werden ist eine Kompetenz, die beim Bouldern und Klettern ganz natürlich erlernt wird. Da beim Bouldern und Klettern Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme sehr groß geschrieben wird, erlernt dein Kind diese Kompetenzen von klein auf, was wir finden generell sehr positive Verhaltensweisen sind, nicht nur beim Sport. In Boulder- und Kletterhallen gelten verschiedene Regeln, an die sich auch schon dein Kind halten muss. Es ist toll zu sehen, wie schon die Kleinsten schnell verstehen, dass “rücksichtsloses” oder nicht umsichtiges Handeln und Bewegen andere gefährden kann oder zumindest Auswirkungen hat. Dadurch wird sich dein Kind auch außerhalb der Halle umsichtiger verhalten und das eigene Verhalten auf andere Menschen reflektieren.

Förderung der eigenen Psyche und Resilienz

Die positiven Auswirkungen auf die Psyche und Resilienzbildung wird unserer Meinung nach im Diskurs häufig unterschätzt und nur am Rande erwähnt. Kinder, die von klein auf Klettern, lernen auf spielerische Art so viele Dinge, die sie für ihr ganzes Leben speichern. Früh eigene Grenzen erleben und mit diesen Umgehen ist ein super wichtiger Aspekt, denn auch Kinder haben Ängste, trauen sich manche Dinge nicht. Beim Bouldern und Klettern lernen Kinder, dass das total okay ist Angst zu haben und man sogar seine Ängste überwinden kann ohne das was schlimmes passiert. Dem eigenen Körper, seinen Fähigkeiten, sich selber zu vertrauen ist ein unfassbarer Schatz der beim Klettern gefördert wird. Schüchterne und zurückhaltende Kinder können über sich hinauswachsen und können dabei auf sich selber vertrauen. Natürlich klappt nicht jede Route direkt, das wird auch dein Kind ganz schnell merken. Toll ist jedoch, dass dein Kind lernen wird, dass wenn man Dinge immer wieder übt und wiederholt, dass es irgendwann klappt.

Getreu dem Motto: Alles ist schwer bevor es leicht wird.

Auch in der Schule haben Kinder damit zu kämpfen, dass nicht alles direkt klappt und das man für den Erfolg (die Aufgabe) manchmal etwas mehr tun muss. So lernen Kinder, dass es sich lohnt sich anzustrengen und das Dinge klappen können, auch wenn es manchmal etwas länger dauert. Eine weiterer toller Effekt ist, dass man sich manchmal ganz doll auf die eine Route konzentrieren muss, damit es klappt. Ist doch toll, wenn dein Kind sich schon auf eine Sache konzentrieren kann bevor es über den Mathehausaufgaben brütet, oder?

Kletterkurse für Kinder

In fast jeder größeren Stadt gibt es mittlerweile Kletter- bzw. Boulderhallen, denn bouldern ist zum echten Trendsport geworden und so steigt auch das Angebot der Kurse. In den meisten Boulderhallen gibt es spezielle Kurse nur für Kinder. Dabei handelt es sich meist um Kurse, die 1-2 mal wöchentlich stattfinden und von ausgebildeten Trainern geführt werden.

Boulderhallen für Kinder

In vielen Boulderhallen gibt es mittlerweile eigene Kinderbereiche. Wir haben in den verschiedenen Boulderhallen, in denen wir mit unseren Kiindern waren sehr unterschiedliche Kinderbereiche gesehen. Von einer kleinen Wand und Bällebad bis hin zu eigenen Hallen ausschließlich für Kinder und Familien war alles dabei. Den schönsten Kinderbereich, den wir kennen ist in der dresdener Boulderhalle Mandala. Toll sind besonders Bereiche, wo auch schon die Kleinsten erste Boulderversuche starten können. Wir finden gerade Hybridbereiche aus Bouldern und Spielen/Toben toll, denn wir haben festgestellt, dass unsere Kinder noch keine lange Aufmerksamkeitsspanne haben und sich nicht gerne ausschließlich an der Wand auspowern möchten. Das soziale Spielen mit anderen Kindern steht noch mehr im Vordergrund, was wir absolut großartig finde. Wenn ihr mehrere Boulderhallen in eurer Stadt habt, empfehlen wir euch mit euren Kids auf jeden Fall in die kindgerechteste Halle zu gehen. Häufig findet ihr entsprechende Infos auf den jeweiligen Websites der Hallen.

Mandala Boulderhalle Dresden Kinderhalle
Kinderhalle der Boulderhalle Mandala in Dresden

So lernen Kinder am besten Klettern und Bouldern

In meiner Zeit als Bouldertrainerin habe ich diverse Trainingsgruppen ganz unterschiedlichen Alters trainiert. Kinder lernen Bouldern und Klettern am besten spielerisch und ganz ohne Druck. Natürlich ist es auch total okay, dass dein Kind nicht immer Lust hat zu Bouldern oder zu Klettern. Manchmal helfen Kindern auch kleine Spiele, die man zusammen mit seinen Kindern machen kann Lust zu entwickeln. Ich nutze diese Möglichkeit nicht nur in Boulderkursen, sondern auch immer wieder mit meiner Tochter, denn ihr machen diese Spiele immer sehr viel Spaß. Viel Inspiration für Kletterspiele habe ich aus dem Buch Kletterspiele für Kletterwand und Turnsaal: 186 Bausteine für bunte Kletterstunden.

Klettern mit Kindern indoor vs. outdoor

Klettern am Fels, das ist natürlich immer ein Highlight. Wenn du nicht aus einer Kletterregion kommst, sondern aus dem Flachland, beschränkt sich das outdoor Klettern wahrscheinlich auf wenige Male im Jahr, wenn ihr im Urlaub seid. Wir haben euch hier einige Vor- und Nachteile von indoor und outdoor Klettern mit Kindern aufgelistet

Indoor Klettern

Vorteile:

  • Wetterunabhängig
  • Gebirsgunabhängig
  • Weiniger Equipment benötigt
  • Geht schnell/ wenige Stunden

Nachteile:

  • Kostenintensiv
  • Kinder können sich nicht frei bewegen
  • Hohe Geräuschkulisse
  • Staubig
  • Wuselig
  • Du muss dein Kind zu 100% im Auge haben
  • Dein Kind kann sich weniger frei bewegen
  • Mit kleinen Kindern u.U. einschränkend

Outdoor Klettern

Vorteile:

  • Frische Luft und natürliche Umgebung
  • Dein Kind kann auch nebenbei spielen oder sich anderweitig beschäftigen 
  • Nur wenige andere Menschen
  • Umsonst

Nachteile:

  • Spots sind selten mit dem ÖPNV erreichbar
  • Wetterabhängig
  • Es wird relativ viel Equipment benötigt
  • Zeitintensiv, meist beansprucht es einen ganzen Tag inkl. Anfahrt

Klettern fördert die psychische, physische und soziale Komponente deines Kindes. Es lernt, dass man Dinge nicht beim ersten Mal schafft und sich Anstrengung lohnt. Klettern gibt deinem Kind Selbstbewusstsein und den Glauben etwas selber zu schaffen. Mehr dazu erfährst du hier. 

Bouldern für Kinder ist recht günstig. Der Halleneintritt beträgt zwischen 3 und 10 Euro je nach Alter und Halle. Boulderschuhe für Kinder kosten ca. 30- 50€, sind gebraucht aber auch günstiger erhältlich. Worauf du unbedingt achten solltest, wenn dein Kind mit dem Klettern oder Bouldern anfängt, erfährst du in diesem Ratgeber. 

Beim Klettern werden unter Anderem die Motorik und der Bewegungsapparat deines Kindes gefördert:

  • Hand-Augen Koordination
  • Umsichtig sein und sich kontrolliert auspowern
  • gezielte ruhige Bewegungen
  • Bewegungskreativität
  • Bewegung macht Spaß 
  • Motorik

Was darüber hinaus gefördert wir, erfährst du hier. 

Kindern lernen ein gutes Körpergefühl und erhalten die Fähigkeit sich selber bestens einzuschätzen, Darüber hinaus wird die Psyche, Resilienz, soziale Fähigkeit und das Vertrauen in sich selbst gefördert. Hier erfährst du noch ausführlicher warum Klettern ein super Sport für Kinder ist. 

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